PRODUKTSCHULUNG: VIAVI - Observer Analyzer

Nutzen
Der Observer-Analyzer von VIAVI (ehemals Network Instruments) ist eine fortschrittliche Netzwerkanalyse-Software. Die auch als Hardware Analyzer in Form der GossBox und Gigastore erhältlich sind/waren. Die Observer Software hat ein umfangreichen Funktionsumfang, der allerdings etwas in die Jahre gekommen ist.
Gerade die zusammengefasste Ansicht von TCP-Flows und das Expertensystem waren lange Zeit das beste am Markt.
Zielgruppe
Diese 2-tägige Schulung zu Viavi Observer richtet sich an:
- Netzwerk- und Systemadministratoren, die Netzwerkverkehr umfassend überwachen und analysieren möchten
- IT-Support- und Troubleshooting-Personal, das schnell und effizient Netzwerkfehler lokalisieren will
- Sicherheitsverantwortliche, die verdächtige Aktivitäten im Datenverkehr frühzeitig erkennen möchten
- IT-Fachkräfte, die Performanceengpässe aufdecken und detaillierte Protokollanalysen durchführen müssen
Für einen möglichst hohen Lernerfolg und eine effektive Nutzung von Viavi Observer werden grundlegende Netzwerkkenntnisse (z. B. OSI-Modell, TCP/IP) empfohlen. Diese Grundlagen werden im Rahmen der Schulung gefestigt und erweitert, sodass die Teilnehmenden Protokollfunktionen und mögliche Fehlfunktionen zielsicher erkennen und analysieren können.
Inhalt Tag 1
1. Einführung in Viavi Observer
- Begrüßung und Vorstellung der Schulungsziele
- Überblick über das Observer-Produkt (wichtige Komponenten und Module)
- Mögliche Ergänzungen im Viavi-Portfolio (z. B. GigaStor, Apex, jedoch Fokus auf „Observer“)
- Typische Einsatzszenarien und Mehrwert: Netzwerk-Monitoring, -Troubleshooting, Performance- und Security-Analysen
Ziel: Die Teilnehmenden verstehen, welchen Nutzen Viavi Observer für den Netzwerkbetrieb liefert und welche Probleme damit effektiv gelöst werden können.
2. Installation und Grundkonfiguration
- Systemvoraussetzungen, Hardware-/Software-Anforderungen
- Schritt-für-Schritt-Installation:
- Auswahl und Einrichtung der Netzwerkadapter für das Capturing
- Lizenzierung und Aktivierung
- Gemeinsame Grundkonfiguration:
- Einrichten der Basisparameter und erster Zugriff auf die Benutzeroberfläche
- Zeit- und Zeitstempelsynchronisation, Benutzer-/Rollenverwaltung
Praktische Übung:
- Teilnehmende nutzen vorbereitetes Demomaterial oder eigene Infrastruktur
- Erstes Setup und Starten der Observer-Anwendung, damit alle ein funktionierendes Grundgerüst haben
3. Benutzeroberfläche und Navigation
- Aufbau der UI: Hauptmenüs, Toolbars, Fensteraufteilung
- Capture-Ansichten und Dashboard
- Live-Darstellung von Trafficstatistiken (Bandbreite, Protokolle, Gespräche)
- Unterscheidung zwischen Echtzeit- und Langzeitanalyse (falls verfügbar)
- Navigationskonzepte:
- Drill-Down von der Gesamtübersicht in detaillierte Protokoll-/Host-Informationen
- Gesprächspartneransicht (Conversations), Endpoint-Analyse, Flow-Übersicht
Praktische Übung:
- Kurzes Live-Capturing oder Öffnen eines Beispielmitschnitts
- Erste Filterdefinitionen und Auswertung verschiedener Protokolle
4. Basis-Analyse und Filterfunktionen
- Einführung in Capture- und Display-Filter
- Typische Beispiele: IP-Range, Ports, Protokolle
- Wann ist welcher Filtertyp sinnvoll?
- Identifikation häufiger Netzwerkfehler
- DNS-Probleme, TCP-Verbindungsabbrüche, Retransmissions
- Erkennen von unerwartetem Traffic oder Bandbreitenfressern
- Export und Weiterverarbeitung
- Speicherung von Tracefiles
- ggf. Export zu Wireshark für tiefergehende Paket-Decodes
Praktische Übung:
- Anlegen und Testen verschiedener Filter an vorbereiteten Szenarien
- Aufspüren typischer Fehler (z. B. fehlende DNS-Responses, High-Latency-Verbindungen)
Inhalt Tag 2
1. Erweiterte Funktionen und Protokollanalyse
- Deep Packet Inspection (DPI) und Protokoll-Dekodierung
- Analyse von Layer-7-Protokollen, sofern unterstützt
- Vertiefte Analysefunktionen
- Netzwerkpfadanalysen (Path Analysis), QoS-Betrachtungen, VLAN-Tagging
- Erkennen von Latenz, Paketverlusten, Jitter (insbesondere bei Echtzeitanwendungen)
- Alarmierung und Benachrichtigungen
- Konfiguration von Schwellwerten für bestimmte Fehler-/Performance-Events
- E-Mail-Benachrichtigungen, SNMP-Traps
2. Performance-Analyse und Troubleshooting
- Methoden zur Performance-Überwachung
- TCP/UDP-Analysen, Retransmission Rate, Round-Trip-Time (RTT)
- Langzeitaufzeichnungen (sofern lizenz-/versionsabhängig)
- Typische Troubleshooting-Szenarien:
- Netzwerküberlastung, Engpässe in bestimmten VLANs/Subnetzen
- Security-Aspekte: auffällige Ports, Port-Scanning, abnormale Protokolle
- Best Practices für den laufenden Betrieb
- Ablauf systematischer Fehlersuche
- Sinnvolle Benennung und Archivierung von Capture-Dateien
Praktische Übung:
- Live-Demonstration oder Beispielmitschnitt mit Performance-Engpässen
- Anwendung erweiterter Filter und Analysefunktionen
3. Großes Praxisbeispiel (Trace-Analyse) – ab ca. Mitte des zweiten Tages
- Szenario-Beschreibung: Die Teilnehmenden erhalten ein vorbereitetes Tracefile oder eine Testumgebung mit verschiedenen Problemindikatoren (z. B. DNS-/DHCP-Störungen, Retransmissions, Sicherheitsauffälligkeiten).
- Gruppenarbeit:
- Systematische Analyse mithilfe von Observer
- Nutzung aller relevanten Features (Filter, Drill-Down, Dashboards, Alarmfunktionen)
- Ergebnispräsentation und Diskussion:
- Vergleich verschiedener Lösungswege und Herangehensweisen
- Gemeinsame Interpretation der Resultate
- Austausch über alternative Szenarien und echte Praxisfälle
4. Best Practices, Tipps & Tricks, Ausblick
- Empfehlungen für einen effizienten Workflow
- Filter- und Alarmprofile dokumentieren und wiederverwenden
- Strukturierte Vorgehensweise bei Netzwerk- und Performance-Problemen
- Tipps & Tricks aus der Praxis
- Integration mit anderen Netzwerk-/Security-Tools
- Umgang mit verschlüsseltem Traffic, Tunneln, MPLS
- Ausblick auf erweiterte Themen
- Ggf. tiefergehende Module wie GigaStor, Apex (falls relevant)
- Roadmap, anstehende Releases, Updates
- Fragen und offene Diskussion
Methodik und Nutzen
- Vortrag & Demonstration: Einführung in Theorie und Praxis direkt anhand der Observer-Oberfläche
- Interaktive Übungen: Kurze Hands-on-Sessions nach jedem Themenblock
- Gruppenarbeit zur Trace-Analyse: Gemeinsames Troubleshooting realitätsnaher Szenarien
- Praxisnahe Beispiele: Erfahrungsaustausch über Best Practices und typische Fehlerbilder
Am Ende der Schulung sind die Teilnehmenden in der Lage, Viavi Observer sicher zu bedienen und gezielt für die Netzwerk-Analyse sowie -Fehlerbehebung einzusetzen. Sie verfügen über fundiertes Wissen zu den wichtigsten Produktfunktionen und können Netzwerkvorgänge visualisieren sowie Engpässe und Fehlfunktionen effizient erkennen und beheben.
Ihr Referent

Christian Böhnke ist ein erfahrener Netzwerk-Troubleshooting Experte mit über 20 Jahren Praxiserfahrung und mehr als 300 selbst durchgeführten Troubleshooting-Projekten. Seine Seminare enthalten so viel Theorie wie nötig und so viel Praxisbezug wie möglich.
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